Monatsrückblick Oktober 2022

Und plötzlich ist ein weiterer Monat ins Land gegangen und es ist Zeit für meinen Monatsrückblick Oktober 2022. Die Brustkrebsreise wird weniger aufregend – die Streckenabschnitte sind nicht mehr so gravierend wie die ersten großen Etappen – und trotzdem ist irgendwie immer was los und die Reise scheint nie ganz zu Ende zu sein. Aber lest am besten selbst 😊

Nachsorge und neue Tabletten

Die Strahlentherapie liegt hinter mir und inzwischen hat sich die Haut beruhigt. Doch damit ist die Reise noch nicht zu Ende. Anfang Oktober habe ich mit der Antihormontherapie begonnen. Jeden Tag ein Tablette – das wird mich jetzt über 5 – 10 Jahre begleiten. Ich bin stolz, dass ich bisher keine vergessen habe 😅 So langsam kommen – vermutlich dadurch – auch Hitzewallungen zurück. Zum Glück (bisher) nicht so schlimm wie während der Chemotherapie. Also alles noch erträglich.

Außerdem hat im Oktober die Nachsorge bei der Frauenärztin begonnen. Alle drei Monate darf ich jetzt zur Kontrolle, damit auch sicher alles weg ist und nicht heimlich wieder auftaucht.

Ich war an selben Tag auch noch beim Onkologen. Wieder einmal bin ich dankbar, dass Frauenärztin und Onkologe in einem Gebäude sind. Nicht nur, dass das praktisch für mich ist, sondern sie kennen sich auch gut und können sich bei Bedarf auf kurzem Dienstweg kurzschließen. Beim Onkologen hab ich erstmal den Port spülen lassen. Das ist ja auch alle drei Monate fällig, damit er sich nicht zusetzt. Eigentlich war geplant, über den Port auch gleich Blut fürs Blutbild abzunehmen. Das hat aber irgendwie nicht geklappt, so dass sie mir zusätzlich über den Arm Blut abnehmen mussten 😨. Hatte ich schon mal erwähnt, dass ich Spritzen nicht leiden kann?

Monatsrückblick Oktober 2022: Blutabnahme
So ein Port ist echt praktisch, wenn er denn funktioniert. Dieses Mal musste ich leider doch nochmal zusätzlich gestochen werden.

Auch der Onkologe hat mir am Ende ein paar Rezepte in die Hand gedrückt. Für die Immuntherapie, die ich aber erst später beginne und schon mal vorsorglich etwas zur Minderung der potentiellen Nebenwirkungen. Dazu dann mehr, wenn es soweit ist.

Reha genehmigt mit Hindernissen

Bereits Ende September wurde meine Reha genehmigt – sogar die Wunschklinik wurde mir zugesagt. Im Oktober gab es dann nochmal etwas Aufregung meinerseits, denn die Wunschklinik hat mir geschrieben mit dem genauen Termin: 06.12. – 27.12.2022.

Waaas???

Über Weihnachten???

Echt jetzt???

Das hat mich wirklich eine Weile beschäftigt und ich hatte so meine Probleme, jemanden bei der Rentenversicherung zu erreichen, um zu fragen, oder und was man da machen kann. Nach gefühlten Stunden in der Warteschleife hat der nette Herr gesagt, ich könne natürlich versuchen, eine andere Klinik zu nehmen, aber dann würde der ganzen Antragsprozess nochmal ein paar Wochen dauern. Super! Dann hab ich auch nichts gewonnen und obendrein nicht die Wunschklinik. Ich habe also in Rücksprache mit meiner Familie beschlossen, die Reha so anzutreten wie vorgeschlagen. Vielleicht habe ich die Chance, dort ein paar Tage früher abzureisen. Das kann ich aber erst vor Ort klären.

Monatsrückblick Oktober 2022: Reha-Genehmigung
Wunschklinik ja, aber die Sachen hat einen Haken

Als nächstes galt es, zu klären, wie das mit dem Übergangsgeld läuft. Das habe ich bei bei der Rentenversicherung beantragt und brauchte dafür Unterlagen von meinem Arbeitgeber und von der Krankenkasse.

Jetzt muss ich nur noch die Anreise planen. Darüber werde ich dann zu gegebener Zeit nochmal genauer berichten.

Der lang ersehnte Familienurlaub.

Diese ganze lange Reise hat gezerrt an der Kräften nicht nur von mir, sondern von der ganzen Familie. Bereits vor der Diagnose hatten wir beschlossen, die Herbstferien für den Familienurlaub zu nutzen. Ob das alles wirklich so stattfinden kann, war zwischendurch immer mal nicht so ganz klar. Werde ich fit genug sein? Wird es in den Therapieplan passen? Letztlich musste dann auch noch die Krankenkasse zustimmen, denn schließlich soll dadurch ja die Therapie nicht verzögert werden. Netterweise hat meine Frauenärztin mir ein Attest geschrieben, dass aus medizinischer Sicht nichts gegen diese Reise spricht.

Wir haben also unsere Koffer und Rucksäcke gepackt und sind mit der Bahn zunächst nach Paris gefahren. Dort sind wir 2 Nächte geblieben – genug Zeit für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Dann ging es weiter mit der Bahn nach Barcelona – bzw. etwas weiter südlich nach Sitges. Dort hatten wir eine tolle Ferienwohnung ganz nah am Meer und haben es uns gut gehen lassen. Dank lieber Freunde, die dort wohnen, hatten wir eine abwechslungsreiche Zeit und vor allem auch gutes spanisches Essen.

Auf dem Rückweg haben wir nochmal einen Zwischenstopp in Narbonne, Südfrankreich eingelegt. Während ich diese Zeilen schreibe, befinden wir uns schon wieder im Zug auf dem Weg nach Hause.


Monatsrückblick Oktober 2022: Was sonst noch los war

  • Amt abgegeben
    Es ist mir nicht leicht gefallen, das Amt im Schulelternbeirat abzugeben. Die ganze Zeit während meiner Krankheit habe ich weiter gemacht als Vorsitzende im Schulelternbeirat. Jetzt bin ich nicht mehr angetreten – nicht aus Schwäche, sondern weil ich das eh nur noch 1 Jahr hätte machen können. Außerdem gab es dieses Mal erstaunlich viele engagierte Eltern. Zeit also für mich, loszulassen.
  • Begleitung
    Ich habe die Klasse meiner Tochter begleitet. Sie haben einen Ausflug in die Mediathek gemacht, um dort als Kinderjury Apps für den TOMMI-Award für Kinder-Software zu testen. Sie durften 8 Apps testen und bewerten und hatten viel Spaß dabei. Leider hatten sie pro App nur wenig Zeit.
  • Laufen
    Ich habe es gewagt, wieder die Laufschuhe zu schnüren. Eine richtige Routine habe ich noch nicht wieder gefunden, aber denke, das wird wieder. Es schlummern schon wieder ein paar größere Pläne in mir für den einen oder anderen Straßenlauf im nächsten Jahr.
Was war Dein Highlight im Oktober 2022?
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2 Antworten auf „Monatsrückblick Oktober 2022“

Liebe Danielle,
Danke, dass Du Deine Erlebnisse mit uns teilst. Leider findet Brustkrebs-so wie viele andere gynäkologische Erkrankungen- in der Gesellschaft nicht viel Beachtung. Und die Bürokratie erleichtert das Leben leider nicht-da muss noch viel getan werden. Ich begleite viele Brustkrebs-Patientinnen während und nach den Behandlungen, aber leider alles Selbstzahler und nicht für jede stemmbar…. Auch da sind Veränderungen wünschenswert. Und darüber sprechen ist der erste Schritt! Ich wünsche Dir weiter viel Kraft und Mut💕

Liebe Jessica,
danke für deinen aufbauenden Worte. Tatsächlich glaube ich manchmal, dass jede/r Krebs-Patient/in einen eigenen Assistenten benötigt – für die Beschaffung von Informationen, für das zweite Paar Ohren zum zuhören, für das Hängen in Telefonschleifen, für die ganze Bürokratie und dann auch noch zusätzlich für die Seele: als das Zuhören, das Motivieren und den regelmäßigen Hinweis auf die kleinen positiven Dinge im Leben, die im Alltag gerne übersehen werden.

Wenn ich wenigstens einen kleinen Teil dazu beitragen kann, dass andere Brustkrebs-Patientinnen mit mehr Leichtigkeit durch diese doch sehr zehrende Zeit kommt, dann hat dieser Blog seinen Sinn erfüllt 🙂

Der Blog darf daher gerne weiter fleißig gelesen und geteilt werden.

Liebe Grüße
Danielle

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