Wie ist der Stand? Nach der Therapie ist vor der Therapie

Wie geht es mir eigentlich und wie geht es weiter mit der Therapie? Große Reiseetappen, durchaus anstrengende Reiseetappen liegen hinter mir. Zeit, die Reise zu beenden? Nein, noch lange nicht. In diesem Beitrag bringe ich euch mal wieder auf den aktuellsten Stand.

Nach der Bestrahlung

Die Bestrahlung liegt jetzt schon seit einiger Zeit hinter mir. Seit circa einer Woche nach der letzten Bestrahlung traue ich mich endlich, auch wieder ganz normal zu duschen. Die Haut creme ich weiterhin ein. Sie ist aber schon wieder viel weicher und auch wieder heller geworden. Nach wie vor genieße ich es, wenn ich den BH einfach mal weglassen kann. Natürlich mit T-Shirt drüber 🤭.

Die Narben

Neuerdings melden sich die Narben immer mal zu Wort. Hin und wieder spüre ich ein Ziehen an den Stellen – das kommt dann wie aus dem Nichts. Dann muss ich jedes Mal innehalten und einfach mal tief durchatmen.

Nachsorge und Antihormontherapie

Kurz nach Ende der Bestrahlung war ich wieder bei meiner Frauenärztin: Zur Nachsorge, die jetzt alle drei Monate erfolgen wird. Seit vielen vielen Monaten gab es mal wieder einen Ultraschall der Brust. Wenn alles abgeheilt ist, „darf“ ich auch nochmal zur Mammographie. Ich weiß noch nicht, ob ich mich darauf wirklich freuen soll. Ganz dunkel erinnere ich mich daran, dass das beim letzten Mal ganz schön schmerzhaft war.

Außerdem beginnt damit die Antihormontherapie. Das heißt, dass ich ab jetzt täglich Tabletten nehmen darf: „Tamoxifen“ heißen sie. Tamoxifen soll die Hormonrezeptoren binden, die bei zumindest bei meiner Art von Brustkrebs hochaktiv waren. und den Beipackzettel liest man besser nicht so genau 🙈 Immerhin gibt es dieses Medikament schon seit vielen Jahren auf dem Markt. Es ist daher schon sehr erprobt. Man will die Hormone möglichst eindämmen, aber vom Vorziehen der Wechseljahre hat sie mir trotzdem abgeraten. Von Nebenwirkungen merke ich bisher noch nichts.

Tamoxifen
Nach der Bestrahlung kommen die Antihormontherapie und die Immuntherapie. Das heißt: jeden Menge neue „Drogen“, die ich jetzt täglich zu mir nehmen darf.

Port-Immuntherapie

Da es sich angeboten hat, war ich am selben Tag auch noch beim Onkologen – also in der Praxis, in der ich regelmäßig zur Chemotherapie war. Zunächst einmal habe ich dort meinen Port spülen lassen. Das soll auch alle 3 Monate gemacht werden, damit er sich nicht zusetzt. Das war vielleicht ein komisches Gefühl, wieder in diesem Therapieraum zu sitzen. Irgendwie gruselig. Der Port wurde gespült und eigentlich wollten sie darüber auch Blut abnehmen. Das hat aber irgendwie nicht geklappt. Deshalb mussten sie mich leider nochmal in den Arm piksen.

Der Onkologe hat mir dann noch ein weiteres Medikament verschrieben, dessen Name ich gerade irgendwie nicht zur Hand habe 😅. Neben der Antihormontherapie kommt jetzt nämlich auch noch die Immuntherapie dazu. Im Gegensatz zur Antihormontherapie ist dieses Medikament noch nicht so lange zugelassen und es sollte während der Einnahme das Blutbild im Blick behalten werden sollte. Damit sich Nebenwirkungen besser eingrenzen lassen, soll ich mit der Einnahme aber nicht zeitgleich mit der Antihormontherapie starten. Das heißt, die Tabletten liegen jetzt zwar bereit, aber ich beginne erst später damit.

Stand der Reha

Meine Anschlussheilbehandlung wurde von der Krankenkasse genehmigt – sogar mit meiner Wunschklinik. Das hat mich riesig gefreut! Allerdings gibt es einen kleinen Haken. Die Reha soll nämlich erst im Dezember beginnen und geht nach aktuellem Stand auch über Weihnachten. Das hat mir in den letzten Tagen viel Kopfzerbrechen bereitet.

Was mache ich damit?

  • Reha verschieben?
  • Andere Klinik?
  • Auf Reha verzichten?

Ich habe versucht, die Rentenversicherung zu erreichen, um zu fragen, welche Möglichkeiten ich jetzt eigentlich habe. Es war gar nicht so leicht, dort jemanden ans Telefon zu bekommen. Mit viel Geduld hat es am Ende dann aber doch geklappt. Der nette Herr am Telefon meinte aber, dass es – wenn ich jetzt versuche, nochmal die Klinik zu wechseln – nochmal 2-3 Wochen dauern könnte, bis diese genehmigt wird. Dann bin ich wieder bei einem Antrittsdatum von Anfang Dezember und hätte nichts gewonnen. Zumal ich dann ja auch nicht in meiner Wunschklinik gelandet wäre.

Nach Absprache mit meiner Familie bleibt es also so wie genehmigt. Vor Ort kann ich dann noch mal klären, ob ich ggf. früher heim komme – aber alles zu seiner Zeit.

Mit der Reha-Genehmigung kamen auch die Unterlagen fürs Übergangsgeld. Ein Formular für mich, eines für die Krankenkasse und eines für den Arbeitgeber. Die ganzen Formulare habe ich verteilt – bzw. meinen Teil selbst ausgefüllt und an die Deutsche Rentenversicherung geschickt. Zum Glück kann man die Sachen direkt bei ihnen hochladen und man bekommt hinterher auch eine gute Zusammenfassung darüber als Protokoll.

Und wie geht es sonst so?

Ich bin platt, geschafft, urlaubsreif. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich bisher wirklich gut durch diese ganze ungeplante Reise gegangen bin. Jetzt aber will mein Körper (und auch mein Kopf) einfach mal Pause und durchatmen. Erst jetzt nehme ich war, wie kräftezehrend das alles doch war. Trotzdem habe ich es seit langem mal wieder geschafft, joggen zu gehen. Es war noch nicht wirklich weit, aber immerhin habe ich die Laufschuhe gefunden, war in der Lage die Laufuhr zu bedienen und loszulaufen. Das ist ein guter erster Schritt in die richtige Richtung.

Endlich wieder laufen
Mit dem Laufen fange ich wieder ganz von vorne an. 3 km am Stück habe ich geschafft. Au Mann! Das ist noch ein langer Weg zur alten Fitness.

3 Antworten auf „Wie ist der Stand? Nach der Therapie ist vor der Therapie“

Hallo Danielle,

du hast eine ungeplante Reise sehr gut gemeistert. Jetzt fehlen nur noch ein paar Schritte, um in den Normalmodus zu kommen. Ich glaube an dich und du wirst es schaffen.

Viele Grüße
Saurav

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