Und plötzlich ist ein weiterer Monat ins Land gegangen und es ist Zeit für meinen Monatsrückblick September 2022. Dieser Monat war anstrengend und aufregend zugleich. Es gab einige Höhen und Tiefen, aber am Ende ist wie immer alles gut.
Bestrahlung – Finale mit Extra-Boost
Im September standen jede Menge Bestrahlungen an – am Ende sogar mit Extra-Boost. Besonders in der ersten September-Woche hatte ich ganz schon zu tun mit den Nebenwirkungen. Das bestrahlte Gebiet war innerlich leicht angeschwollen und vermutlich auch leicht entzündet. Kein Wunder bei der dauerhaften Belastung. Deshalb hatte ich zwischenzeitlich ziemliche Schmerzen – vor allem beim Ein- und Ausatmen. Zum Glück haben Dehnübungen und sanftes Yoga geholfen.
Ich habe Ende September 2022 dann auch tatsächlich das Kapitel „Bestrahlung“ abgeschlossen. Die Haut darf ich noch weiter pflegen, aber in die Strahlenpraxis muss ich erst in einem Jahr wieder zur Nachkontrolle. Damit ist auch erstmal die sogenannte Primärbehandlung abgeschlossen.
Ich hab mich so gefreut, als ich endlich die Markierungen entfernen konnte und das Duschen wieder leichter wurde. Die Badewanne ist noch nicht erlaubt, aber es wird so langsam.
Beantragung der Reha
Neben den täglichen Bestrahlungsterminen habe ich die Anschlussrehabilitation (AHB) beantragt. Zuvor habe ich jede Menge Kliniken miteinander verglichen, um am Ende auch wirklich davon zu profitieren. Meine Sorgen, dass es nicht klappen würde mit der Wunschklinik, waren unbegründet. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich gleich im Antrag auf mein Wunsch- und Wahlrecht hingewiesen habe. Auf jeden Fall freue ich mich darauf, dann bald an der Nordsee nochmal so richtig Kraft tanken zu können. Ich wünsche mir, dass ich dort diese ganze Reise nochmal richtig verarbeiten und zu alter Kondition zurückfinden kann. Vorher stehen allerdings noch ein paar Arzttermine.
Ich habe mich auch gefragt, ob ich wohl mit der Familie in den Urlaub fahren darf. Tatsächlich ist dazu die Zustimmung von der Krankenkasse erforderlich, solange man Krankengeld bezieht. Ich habe also ei der Krankenkasse angerufen und nachgefragt.
Wichtig ist, dass dadurch die Gesamt-Therapie nicht verzögert wird und aus medizinischen Gründen nichts dagegen spricht. Meine Frauenärztin hat mir der attestiert und daraufhin hat die Krankenkasse dem glücklicherweise auch zugestimmt.
Hochseilgarten und Waldbaden
Anfang September haben wir einen Ausflug in den Hochseilgarten gemacht. Ich hatte letztes Jahr für mich erkannt, dass ich für den Hochseilgarten nicht (mehr) gemacht bin. Dort kann ich eigentlich nur die leichten Routen gehen, wenn es für mich nicht in Panik-Attacken und Schweißausbrüchen enden soll. Deshalb hab ich die Familie klettern lassen und bin in der Zeit im Wald spazieren gegangen. Das war eine wahre Wohltat für mich. Der Weg war wirklich nicht lang, aber ich habe viele kleine Wunder entdeckt und unterwegs nur wenige Menschen angetroffen. Ich hatte dazu etwas ausführlicher auf meiner persönlichen Website gerichtet.
Haare
Die Haare sind bei mir irgendwie nach wie vor ein Dauerthema. Bereits seit einiger Zeit wachsen meine Haare wieder und man kann förmlich dabei zuschauen. In diesem Monat habe ich mich seit Ewigkeiten mal wieder in einen Friseursalon getraut. Eigentlich wollte ich nur einen Termin machen – für meine Tochter und mich. Seit einiger Zeit steht für mich fest, dass ich die Haare erstmal nicht mehr lang wachsen lassen will. Eigentlich fühle ich mich mit der Kurzhaarfrisur echt super wohl.
Nachdem ich das der Friseurin erklärt hatte meinte sie: „Ach, weißt du was? Konturen schneiden kann ich dir auch jetzt mal eben.“ Zack, saß ich also auf dem Friseur-Sessel und sie hat geschnitten und rasiert. Ich fand es krass, wie viele Haare tatsächlich abgeschnitten wurden. Da ist schon einiges zusammen gekommen. Hab ich wohl ordentlich gezüchtet 😂.
Nochmal in der (alten) Heimat
Wir haben uns mit der ganzen Familie im September nochmal aufgemacht in meine alte Heimat. Anlass war das traditionelle Erntefest, dass dort schon stattfindet, solange ich denken kann. Tatsächlich hatte ich es schon verdammt viele Jahre nicht mehr geschafft, dorthin zu kommen, ob wohl es bei meinen Eltern sprichwörtlich vor der Haustür stattfindet. Meine ganze (Ursprungs-) Familie ist dort vor Ort eingebunden. Wir waren dieses Mal „nur“ Gäste des Festes, was für mich äußerst ungewohnt war. Ich habe es mir nicht nehmen lassen, wenigstens einen Kuchen für den Kuchenbasar mitzubringen 😅. Ansonsten habe ich es genossen, einige alte Bekannte wieder zu treffen und etwas in die Nostalgie abzutauchen.
Das große Highlight war sicherlich das traditionelle Dackelrennen, das im Rahmen des Festes nun schon zum 19. Mal stattgefunden hat. Dieses Mal war es so beliebt, dass ein Bericht darüber es sogar ins Frühstücksfernsehen eines Privatsenders geschafft hat. Aber es gab auch viele andere Attraktionen wie den Festumzug, bei dem wir spontan mitfahren durften, verschiedene Stände von Vereinen, einen kleinen Rummel-Platz, Pony-Reiten und viel Musik. Ach, es war wirklich schön und hat sich irgendwie alles so unfassbar vertraut angefühlt.
Monatsrückblick September 2022: Was sonst noch los war
- Engagement in der Grundschule
Als Schulelternbeirats-Sprecherin habe ich bei uns in der Grundschule bei der Einschulungsfeier geholfen. Eigentlich ist es der Förderverein, der dort immer einen kleinen Sektausschank für die Eltern und weiteren Verwandten der Erstklässler organisiert. Ich bin dankbar, dass sich ein paar Eltern zum Helfen gefunden haben. Früh morgens habe ich alles Mögliche zur Schule gebracht, bin dann zur Bestrahlung gefahren, um pünktlich um 10 wieder dort helfen zu können. Danach habe ich mich dann allerdings erstmal für einen Mittagsschlaf hingelegt. - In Kontakt bleiben:
Ich habe mich mit einigen Kolleginnen und Kollegen getroffen. Zwar bin ich immer noch krank geschrieben, aber ich bin in sehr regelmäßigem Austausch mit ihnen, damit ich ein bisschen auf dem Laufenden bleibe, was dort so passiert. Außerdem glaube ich, dass mir so der Wiedereinstieg etwas leichter fallen wird. Ein bisschen dauert es zwar noch, aber so langsam wird es greifbarer. - Erntezeit:
Nachdem der August der Monat der Zucchini bei uns war, konnten wir im September ganz ganz viele Tomaten ernten. Nahezu jeden Tag kamen die Tomaten für Salat oder Burger oder einfach so zum Snack aus „Mathilda – dem Tomatenboot„. Jetzt geht die Saison allerdings zu Ende. Plötzlich ist der Herbst da und es wird Zeit, den Garten winterfest zu machen. - Indien-Feeling:
Beim Verein „Deutsch-Indische Zusammenarbeit e. V.“, bei dem ich im Vorstand bin, wurde das 25 jährige Jubiläum gefeiert. Als es mit der Planung so richtig los ging, war ich nicht sicher, ob ich dabei sein kann. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich doch vor Ort sein und alte Bekannte wieder sehen konnte.
Was war Dein Highlight im September 2022? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar - auch wenn dir der Beitrag gefallen hat oder du Fragen und Anmerkungen hast.
Eine Antwort auf „Monatsrückblick September 2022“
Hallo Danielle,
ein schöner Rückblick und es freut mich, dass du deine REHA am Wunschort genießen kannst. Nordsee klingt ja suuper! Übrigens, das mit dem Urlaub während der Krankschreibung: da geht wirklich viel, wenn man alle mit ins Boot holt. Ich habe 2001 sogar folgendes gemacht: mit Genehmigung der Kasse u. Arbeitgeber VOR der Wiedereingliederungsmaßnahme (damals war ich noch Angestellte) meinen Resturlaub genommen. Wir haben dann 14 Tage Zypern genossen, da habe ich mich wirklich nochmal so richtig erholt.
Ich drück dich virtuell 🙂
Manuela