Wer sich mit Persönlichkeitsentwicklung auseinandersetzt, stolpert früher oder später über das Vision-Board. Ob im Coaching, Therapie oder bei der Jahresplanung: Immer mehr Menschen setzen auf die Kraft der Visualisierung. Doch gleichzeitig kursieren auch viele Vorurteile und Missverständnisse rund um dieses Thema. Vielleicht hast du selbst schon mal gedacht: „Das ist doch nur was für Träumer“ oder „Ich bin nicht kreativ genug für sowas“?
Doch Vision-Boards sind viel mehr als schön zusammengeklebte Bilder auf einem Papier. Richtig eingesetzt, können sie zu kraftvollen Tools werden – für mehr Klarheit, Motivation und Selbstwirksamkeit. Und das gilt nicht nur für Erwachsene mit Business-Zielen, sondern eben auch für Kinder, Jugendliche und alle, die sich mit ihren Wünschen und Träumen auseinandersetzen wollen.
Denn schon Walt Disney sagte einst:
„Wenn du es dir vorstellen kannst, dann kannst du es auch tun.“
(Walt Disney, Trickfilmzeichner und Filmproduzent)
In diesem Beitrag decke ich fünf der häufigsten Mythen über Vision-Boards auf – und zeige dir, was wirklich dahintersteckt.
Vision-Board-Mythos Nr. 1: Vision-Boards sind nur was für Erwachsene
Viele glauben, dass Vision-Boards nur für Erwachsene geeignet sind. Erwachsene mit großen Lebensplänen. Doch auch Kinder und Jugendliche profitieren davon, wenn sie sich mit ihren eigenen Wünschen und Zielen beschäftigen.
Was wirklich stimmt:
Das Erstellen eines Vision-Boards ermöglicht es sowohl Erwachsenen als auch Kindern und Jugendliche, ihre Wünsche und Ziele zu visualisieren. Daraus können sie wiederum konkrete Schritte zur Verwirklichung dieser Ziele ableiten und planen. Dies wiederum fördert insbesondere bei Kindern und Jugendlichen ein Gefühl der Selbstwirksamkeit, denn sie erkennen, dass sie aktiv an der Gestaltung ihrer Zukunft beteiligt sind.
Gerade Kinder und Jugendliche sehen unter einem hohen Erwartungsdruck von außen. Oft wird ihnen von Erwachsenen gesagt, was gut für sie sei und welche Ziele sie verfolgen sollten. Doch gerade in der Phase der Pubertät, in der Jugendliche sehr damit beschäftigt sind, ihre eigene Identität zu finden, unterstützt die Erstellung eines Vision-Boards sie dabei, ihre eigenen Interessen und Werte zu erkunden.
Durch die Visualisierung ihrer Ziele können sie ein klareres Bild davon entwickeln, wer sie sind bzw. sein wollen und was sie erreichen möchten.
Fazit:
Vision Boards sind für jede Altersgruppe ein wertvolles Werkzeug zur Selbstreflexion und Zielorientierung.
Bevor du weiterliest:
Du willst direkt mit deinem Vision-Board loslegen?
Melde dich zum Vision-Board Workshop an – dem Online Live Workshop zum Vision Board Creator. Dort kannst du mir auch all deine Fragen zum Vision-Board stellen.
Der Workshop startet am Samstag, 10. Mai 2025, 10:00 Uhr.
Vision-Board-Mythos Nr. 2: Vision-Boards sind esoterischer Kram und bringen eh nichts
Dieser Mythos hält sich hartnäckig. Vielleicht auch, weil sich viele auch eher esoterische Coaches damit beschäftigen und diese befürworten.
Was wirklich stimmt:
Vision-Boards sind keineswegs „esoterischer Quatsch“, sondern basieren auf fundierten neuropsychologischen Prinzipien.
Zu diesen Prinzipien gehört unter anderem das Visualisieren: Wusstest du, dass die visuelle Darstellung von Zielen dieselben Hirnregionen aktiviert wie deren tatsächliche Ausführung, insbesondere den visuellen Kortex und das limbische System?
Das heißt, dass das Gehirn – je öfter wir uns mit unseren Wünschen und Zielen beschäftigen und je öfter wir sie betrachten – neue Verbindungen baut. Wir programmieren unser Gehirn sozusagen auf unsere Ziele und Wünsche und über die Zeit fühlen wir uns selbstsicherer, dass wir diese auch erreichen können.
Ein zweiter Aspekt sind die Emotionen, die bei der Erstellung und Betrachtung des Vision-Boards entstehen. Da ich davon ausgehe, dass auf deinem Vision-Board Ziele und Visionen stehen, auf die du dich freust, die dich stolz machen und bei denen du die vorstellst, dass du dich bei der Zielerreichung richtig gut fühlen wirst, schüttet dein Gehirn den Botenstoff Dopamin, ein sogenanntes Glückshormon, aus. Dies wiederum sorgt dafür, dass du motiviert bleibst, wenn du dir deine Visionen und Ziele regelmäßig vor Augen führst.
Fazit:
Die Zielerreichung wird also wahrscheinlicher und realistischer, wenn du deine Ziele visualisierst. Das ist auch ein übrigens Grund, warum die Visualisierung von Zielen sowohl im Coaching als auch in der Therapie sehr häufig zum Einsatz kommen.
Vision-Board-Mythos Nr. 3: Ich muss immer die ganz großen Visionen auf mein Board packen
Vision-Board – das klingt groß. Deshalb glauben viele Menschen, dass sie immer sofort ihre größten Ziele kennen und visualisieren müssen, damit sie erfolgreich werden. Doch mit richtig großen Träumen sind wir oft überfordert. Entweder wir kennen sie gar nicht oder wir trauen uns nicht zu, dass wir sie wirklich erreichen können.
Was wirklich stimmt:
Fakt ist, dass es beim Wünschen und Träumen keine Grenzen gibt. Jeder Mensch ist frei, sich alles, wirklich alles zu wünschen.
Dennoch müssen es nicht immer die ganz großen Ziele sein, die auf einem Vision-Board Platz finden. „Mein Haus. Mein Auto. Mein Boot.“ – darum geht es nicht (obwohl auch die gerne mit aufgenommen werden dürfen, wenn du dir das wünschst).
Fakt ist aber auch, dass dein Vision-Board durchaus auch kleinere und einfachere Dinge enthalten darf, die auch nicht unbedingt materiell sein müssen: zum Beispiel mehr Zeit für dich, mehr Ruhe im Alltag oder Spaß mit den (richtigen) Freunden.
Ein Vision-Board darf alles enthalten, was du dir wünschst – das kann etwas Materielles sein, ein Hobby, ein Gefühl, eine Gewohnheit oder eine bestimmte Lebenseinstellung. Nicht für alles gibt es ein klares Bild, aber vielleicht ein Symbol, dass dich daran erinnert.
Fazit:
Es gibt keine Vorgaben, welche Wünsche und Visionen auf ein Vision-Board dürfen und welche nicht: weder eine Mindestgröße, noch eine Mindestanzahl oder ähnliches. Ein Vision-Board kennt nur die Grenzen, die du selbst ihm setzt.
Vision-Board-Mythos Nr. 4: Ich bin nicht kreativ, deshalb ist ein Vision-Board nichts für mich
Viele Menschen glauben, sie seien nicht kreativ genug, um ein Vision-Board zu gestalten. Sie erwarten darüber hinaus, dass das Vision-Board möglichst perfekt aussieht. Beim Erstellen eines Vision-Boards geht es jedoch nicht um Perfektionismus, sondern darum, sich im Tun mit seinen Wünschen und Zielen auseinanderzusetzen.
Was wirklich stimmt:
Es geht nicht um Design, sondern um deine innere Welt. Kleben, malen, schreiben – erlaubt ist, was dir guttut. Manchmal lohnt es sich, einfach mal anzufangen und sich selbst vom Ergebnis überraschen zu lassen.
Übrigens kann Kreativität dabei ganz automatisch entstehen, denn Kreativität ist eine Fähigkeit, die in jedem von uns schlummert. Sie entsteht, wenn wir uns in einem Zustand der Meditation oder der nach innen gerichteten Denkweise befinden. Genau das passiert, wenn wir uns bewusst mit unserem Vision-Board beschäftigen. Beim Gestalten eines Vision-Boards wird die Kreativität quasi automatisch angeregt. Der kreative Prozess kann sogar zu einem Flow-Erlebnis führen, einem Zustand völliger Vertiefung und Konzentration, der mit gesteigerter Motivation und Zufriedenheit einhergeht.
Fazit:
Kreativität ist keine Voraussetzung für die Erstellung eines Vision-Boards. Vielmehr kann während der Erstellung Kreativität automatisch im Gehirn freigesetzt werden.
Vision-Board-Mythos Nr. 5: Ich muss Zeitschriften haben, um ein Vision-Board zu erstellen
Oft ist es eines der ersten Dinge, die Menschen einfallen, wenn sie an ein Vision-Board denken: erstmal brauche ich alte Zeitschriften, um daraus Bilder ausschneiden zu können. Doch welche Zeitschriften sind die richtigen und was, wenn ich nie Zeitschriften im Haus habe? Extra welche kaufen, nur um sie dann zu zerschneiden? Das kann ganz schön teuer werden.
Was wirklich stimmt:
Klar, wenn du Zeitschriften zu Hause hast, in denen auch noch passende Bilder zu deinen Visionen sind, dann nutze sie gerne. Manchmal hilft es auch, einfach drin zu stöbern und zu schauen, wie beispielsweise deine Vorbilder oder überhaupt berühmte Persönlichkeiten aussehen und leben, um dich inspirieren zu lassen. Was davon hättest du auch gerne in deinem Leben?
Doch du kannst ein Vision-Board auch ganz ohne Zeitschriften erstellen. Ich selbst habe auch noch nie Zeitschriften dafür genutzt, denn es gibt viele Alternativen:
Du kannst zum Beispiel mit eigenen (Urlaubs-) Fotos, Zeichnungen, digitalen Tools (z.B. Canva), Bildern aus dem Internet (z.B. Unsplash) oder auch handgeschriebenen Worten arbeiten. Dein Vision-Board darf genauso individuell sein wie du.
Vision Board Creator LIVE
Gemeinsam Träume sichtbar machen & Ziele kreativ gestalten
Der kostenlose Online-Workshop für Teens (und Eltern)
Samstag, 10. Mai 2025, 10.00 Uhr
