Schon länger wollte ich mich zu diesem Thema äußern: Fasten und Chemotherapie. Es gibt Empfehlungen und vereinzelte Studien, die nahelegen, dass das Kurzzeit-Fasten während einer Chemotherapie die Nebenwirkungen lindern soll. Die Idee dahinter ist, einige Stunden vor und einige Stunden nach der Chemotherapie keine Nahrung zu sich zu nehmen. Oft lese ich von etwa 36 Stunden vor und 24 Stunden nach der Verabreichung der Chemotherapie. Es heißt, durch das Fasten legen sich die gesunden während der Chemotherapie Zellen in einen Stand-by-Modus bzw. „legen sich schlafen“, während die Krebszellen weiterhin alles ungebremst in sich aufsaugen – so auch die Chemo-Therapeutika.
Meine Ärzte stehen dem allesamt sehr kritisch gegenüber – nicht zuletzt, weil es nicht genügend Studien zu diesem Thema gibt. Sie haben es aber auch nicht komplett ausgeschlossen.
Ich persönlich habe bisher nicht während der Chemotherapie gefastet. Vor allem in der Phase von den ersten Cocktails, die besonders auf den Magen schlagen, habe ich festgestellt, dass mir eher übel wird, wenn ich nichts im Magen habe. Direkt während der Chemotherapie verspüre ich nicht das Bedürfnis zu essen, während andere Patientinnen und Patienten dabei gerne ihr erstes oder zweites Frühstück einnehmen.
Ein komplett leerer Magen kommt für mich persönlich jedoch unter Chemotherapie nicht in Frage.
Letztlich ist es jedoch wie mit allem – jede/r muss den eigenen Weg finden und es gegebenenfalls für sich ausprobieren. Vielleicht hilft dieser Artikel aber, bei der Meinungsbildung.