Als ich meinem Blog seinen Namen gegeben habe, war mir nicht klar, dass es bereits ein Buch mit ähnlichem Titel gab: „Reiseführer für eine ungeplante Reise: Diagnose Krebs“. War es ein Zufall oder ist die Metapher einfach so treffend?
Der Blog „Meine ungeplante Reise“
Zunächst möchte ich nochmal erklären, wie es zum Titel meines Blogs kam. „Meine ungeplante Reise“ erschien mir damals sehr treffend, denn eigentlich hatte ich ganz andere Pläne für dieses Jahr. Grundsätzlich sehe ich das Leben wie eine Reise. Viele Reiseziele sind geplant. Menschen begleiten mich auf der Reise – manche auf einem kurzen Streckenabschnitt, manche schon ziemlich lange. Manche wählen irgendwann einen anderen Abzweig, manchmal wähle ich einen anderen Abzweig.
Bei meiner Diagnose kam nun ein äußerst ungeplanter Streckenabschnitt hinzu. Im Gegensatz zum Buch ist mein Blog „meine ungeplante Reise“ jedoch eher ein Reisetagebuch statt ein Reiseführer.
Das Buch „Reiseführer für eine ungeplante Reise“
Im folgenden möchte ich Euch einen Einblick in das Buch mit ähnlichem Titel geben. Vor ein paar Tagen hat mir eine liebe Bekannte das Buch „Reiseführer für eine ungeplante Reise: Diagnose Krebs“ von Marijana Brdar geschenkt und ich habe es innerhalb kürzester Zeit durchgelesen. Die Autorin nutzt ebenfalls die Reise-Metapher in ihrem Buch. Anders als erwartet gibt es in dem Buch keine Tipps zu Therapieformen oder Tipps zu Ernährung bei der Diagnose Krebs. Stattdessen wählt Marijana Brdar einen ganz anderen – aus meiner Sicht sehr wichtigen – Ansatz.
Der Fokus des Buches liegt ganz klar auf einer lösungsfokussierten und selbstbestimmten Haltung mit der Diagnose. Die Autorin erklärt, welche mentale Grundeinstellung für sie auf den verschiedenen Stationen der Reise (von der Diagnose bis zur Zeit nach Abschluss der Therapie) hilfreich war. Sie hebt außerdem hervor, wie wichtig es ist, die Zügel jederzeit in der Hand zu behalten.
Marijana Brdar geht in ihrem Buch „Reiseführer für eine ungeplante Reise: Diagnose Krebs“ auch auf die unterschiedlichen möglichen Sichtweisen und Rollen der Reisebegleiter (Angehörige) und Reiseberater (Ärzte, Institutionen, etc.) ein. Sie gibt Tipps zur Kommunikation und auch zur persönlichen Abgrenzung.
Fazit zum Buch
Das Buch „Reiseführer für eine ungeplante Reise“ kann ich uneingeschränkt empfehlen. Es eignet sich für Betroffene und Angehörige gleichermaßen und hilft, das gegenseitige Verständnis zu fördern. Das Buch ist voll mit Tipps und teilweise auch Übungen zum Aufbau einer lösungsfokussierten Haltung zur Diagnose. Aus meiner Sicht ist dieses Buch auch für andere Krankheiten oder Krisen ein guter Ratgeber. Zu keiner Zeit findet man den sogenannten erhobenen Zeigefinger – stattdessen viele wertvolle Empfehlungen. Man merkt, dass Marijana Brdar eine systemische Ausbildung hat, den ich finde vieles wieder, das ich in meiner Weiterbildung zur systemischen Beraterin lerne.